@the100dayproject - day 7/100, first Sunday with a first finished postcard sized Karin Bergöö Larsson of Sundborn textile piece - #KayBeeElofSundborn
Redwork in Germany
25 February, 2024
#the100dayproject - Karin Bergöö Larsson of Sundborn
28 August, 2023
karin larssons värld scrap quilt details
25 August, 2023
karinlarssonsvärldscrapquilt ...die Rückseite
12 November, 2022
Quilt- und Patchwork „historisches“ aus Deutschland…
Ein Fundstück ...https://kpbc.umk.pl/dlibra/publication/158218/edition/160924
Eine kleine Geschichte aus der Thorner Presse vom Donnerstag, 20. Juli 1899
Die Flickendecke.
Eine unmoderne Geschichte von E. v. H.
____________________________________
Es gehörte schon in meiner Kindheit zu
meinem und der Geschwister größten Ver-
gnügen, oben in das Giebelstübchen zu unserer
lieben alten Großmutter zu gehen. Wie
reizvoll war es aber auch dort! Im Winter
war der behagliche Raum von dem angenehmen
Geruch gebratener Aepfel erfüllt, im Sommer
welcher Blumenduft! Im Herbst konnte man
sich von» Fenster aus die besten Trauben
pflücken, da die ganze eine Seite unseres
Pfarrhauses mit Wein bewachsen und nur
dies einzige Fenster durchgebrochen war.
Freilich legte uns der Besuch auch gewisse
Verpflichtungen auf, wir mußten alle mit
reinen Schuhen und Händen kommen, zu
welchem Zwecke im Vorsaal ein sehr einfaches
Toilettenkabinet eingerichtet war. Hatten
wir uns nun gesäubert, so durften wir alle,
nachdem wir geklopft hat – darin war Groß-
mutter auch streng auf alte Sitte – hinein
zu ihr, und die war immer gütig und
liebevoll.
In der Dämmerung setzten wir uns dann
auf unsere kleinen Stühlchen, und wenn die
letzten Strahlen der untergehenden Sonne
wie eingoldener Streifen durch das Fenster
und gerade auf Großmutters Bett, das im
Alkoven stand, fiel, so hieß es beinahe täglich:
„Großmutter, erzähle doch heute vom blauen'
nein, Großmutter, voin rothen Flicken«, und
es gab erst Ruhe, nachdem sie uns versprochen,
daß wir alle zu unserem Rechte kommen sollten!
Großmutter hatte nämlich über ihrem
Bette eine schöne, große, seidene Decke liegen,
die aus lauter einzelnen Läppchen sehr kunst-
voll zusammengesetzt war. Da gab es grüne
und safrangelbe Flicken, andere, die in allen
möglichen Farben wie Papageienfedern durch-
einander schillerten, wieder andere mit kleinen
gestickten Blumen und Käfern darauf, schwere
Brokat- und Goldstoffstückchen, und in der
Mitte saß in ein Achteck geschnitten ein Stück
aprikosenfarbiger Seide mit einem Ranken-
muster. Wie mühselig mochte es gewesen sein,
diese Decke zu nähen! Rings herum lief ein
zackiges Muster von helleren Stoffen auf
dunkelgrünem, blauem oder braunem Grunde
und in dem Mittelstück waren wieder vier
Sterne in den Ecken angebracht.
Was aber das allerschönste war, Groß-
mutter wußte beinahe von jedem dieser
Läppchen eine Geschichte zu erzählen, es waren
ihr lauter liebe, alte Bekannte, und sie strich
oftmals mit ihren braunen, runzlichen Händen
über die Seide und sagte: „Sie sind nun
schon beinahe alle todt« oder: „Die liebe
Bianka, wie schön sah sie doch darin aus!«
Die Decke war ihr, was uns heutzutage
wohl ein Album ist; man sieht darin die
Bilder der Freunde aus der Schulzeit, Menschen,
die man ganz vergessen hatte, hätte man nicht ein
Andenken an sie in ihrem Konterfei. Dann
folgen die Bilder derer, für die man einst
geschwärmt, und zuletzt die Bilder unserer
Verwandten, unserer Kinder, unserer Freunde.
Großmutters Decke war aber viel poetischer
als solch' Album in Leder mit Goldschnitt,
die bunten Läppchen zauberten vor ihre
Seele die Bilder vieler lieber Menschen und
deren Schicksale.
Wir Kinder hatten jedes unseren Lieb-
lingsflicken, und viele der übrigen waren
uns vertraut wie alte Bekannte. Die Ge-
schichte der vier Sterne in den Ecken kannten
wir ganz genau, der eine bestand aus lauter
Proben von den seidenen Jäckchen, die
Großmutters acht Kinder zur Taufe getragen
hatten. Da war das von unserer Mutter,
schön rosenroth, und darüber war früher
noch weiße Spitze gewesen. Onkel August,
der dicke Gutsbesitzer, zu dem wir so gern
in die Ferien gingen, hatte das gelbe ge-
tragen, und wir meinten immer, es müsse
ihm schlecht zu seinem rothen Gesicht ge
standen haben. Onkel Fritz, der in Amerika
verschollen ist und daher für uns immer
eine besonders interessante Persönlichkeit
war, trug dieses rothe, und die schöne
Dorothee, die keiner hat sehen können, ohne
sie zu lieben, ist im himmelblauen Röckchen
eine kleine Christin geworden.
Am meisten reizte unsere Neugicrde aber
immer das aprikosenfarbene Stück in der
Mitte, es mußten sich wehmüthige Erinne-
rungen an Großmntters Jugendzeit daran
knüpfen, und sie hat uns Kindern nie seine
Geschichte erzählt.
Unser Urgroßvater war Arzt in einer
kleinen Residenzstadt gewesen; er und seine
Familie wurden oft zu den Hoffestlichkeiten
zugezogen. Von einem solchen Balle, dem
einzigen, den unser Großchen, wie wir sie
nannten, besuchte, stammte die schöne, weiß-
seidene Probe mit den Rosenknöspchen, es
war ein Stückchen ihres Ballkleides. Auf
jenem Feste war ihr ein arges Mißgeschick
widerfahren. Der Erbprinz forderte sie zu
einem Menuet auf, und als sie voller Herz¬
klopfen bemüht war, jeden pas mit der
nöthigen Anmuth und Zierlichkeit auszu-
führen, fühlte sie plötzlich, daß sich ihr bis
auf die Knöchel reichendes Kleid verlängert»
und wie sie herniederblickt auf die kreuz-
bändrigen Schuhe, bemerkt sie, daß sich einer
ihrer Unterröcke durch einen unglücklichen
Zufall gelöst und ihr zu Füßen fällt. Sie
also mit einem: „Serenissimus, wollen
huldvollst gnädigst verzeihen«, eilt zur Saal-
thür hinaus, hebt den unterdes heruntge-
fallenen Unterrock auf und schleudert ihn,
soweit sie kann, von sich. Nun aber die
spöttischen Gesichter, als sie wieder herein¬
kam und vor Verlegenheit keinen Schritt
mehr richtig tanzen konnte! — Meine
Schwestern und ich beschlossen, uns unsere
Ballröcke immer gegenseitig nähen zu wollen
und sagten der Großmutter tröstende Worte
wegen dieses längst überwundenen Schmerzes.
Mehrere purpurne orientalische Stückchen
stammten von der Tante Bianka, der
ältesten Schwester unsers Großchens, die
einen Posthalter in Schwaben geheirathet
hatte.
Eine Posthalterei zu besitzen, besonders
wenn sie so günstig gelegen war, wie diese,
am Kreuzungspunkt mehrerer Landstraßen,
war dazumals, als es noch keine Eisenbahnen
gab, ein einträgliches Geschäft. Darum
war auch der Urgroßvater froh, seine Aelteste
so wohl versorgt zu wissen, wenn auch der
Herr Schwiegersohn hätte dem Alter nach
der Vater seiner Frau sein können. Aber
in der guten alten Zeit wurden die Kinder
in strenger Zucht gehalten, und so mußte
auf des Vaters Geheiß die schöne Bianka
einem blondgelockten Pfarrerssohn, der erst
zwei Jahre zur Universität ging…
Quilt Details:
Bezeichnungen:
- Flickendecke
- Flicken
- Läppchen – Plural / Verniedlichung von Lappe (viereckige Zeug-/Stoffstücke)
Material:
- Seide
- Brokat
- Goldstoff
- Seide mit Rankmuster
- Kleidungsstoffe
QuiltBlock/Muster:
- „… in der Mitte saß in ein Achteck geschnitten ein Stück aprikosenfarbiger Seide mit einem Ranken…“
- „…Rings herum lief ein zackiges Muster von helleren Stoffen auf dunkelgrünem,
blauem oder braunem Grunde…“
- „und in dem Mittelstück waren wieder vier Sterne in den Ecken angebracht…“
- „…vier Sterne in den Ecken … der eine bestand aus lauter Proben von den seidenen Jäckchen…“
Crazy Quilt und/oder English Paper Piecing Quilt?
Erwähnenswert:
„…Großmutters Decke war aber viel poetischer als solch' Album in Leder mit Goldschnitt, die bunten Läppchen zauberten vor ihre Seele die Bilder vieler lieber Menschen und deren Schicksale…“
- Ein Freundschafts, MemoryQuilt
21 October, 2022
Patchwork Gilde Deutschland e.V. (Region Hessen) in Offenbach auf der Kreativ Welt vertreten....
3. – 6. November 2022, Messe Offenbach
Patchwork Gilde Deutschland e.V. fördert und pflegt das Patchwork-, Quilt- und Textilkunsthandwerk, passt es da dass die Gilde wieder auf der Kreativ Welt vertreten ist. Ich persönlich sehe Patchwork-, Quilt- und Textilkunsttechniken nicht ganz so eng, ganz kreativ und frei nach dem Motto nichts muss aber vieles geht.
Die Kreativ Welt mit Sicherheit nicht „die“ Patchwork Messe schlechthin aber - und das ist in meinen Augen ein großes Plus – sie findet in Offenbach statt….
Offenbach an sich mag etwas spröde sein nur das können Berlin, Hamburg und Konsorten auch sehr gut. Dafür ist die Stadt klein genug um sie sich zu erlaufen und die interessanten und schönen Ecken zu entdecken. Das Ledermuseum um Texilkunstnah zu bleiben z.B. ist großartig. Der Markt auf dem Wilhelmplatz – wenn ihr Patcherinnen ohnehin am Freitag oder Samstag vor Ort seid – lohnt sich allemal und wirklich nette Cafés und Restaurants finden sich dort auch.
In Offenbach ist auch die HfG zu Hause. In Sachen (Gilde) Region Hessen hat sie dank den damals (es ist schon wieder +/- 10 Jahre her) hier studierenden Nick Ritter und Robin Klussmann einen riesigen Stein in meinem hessisches (zugreisten…) Brett. Das Corporate Design des Hessenparks, die gezeichneten Figuren die ich so liebe, stammen von Ihnen. Ich habe sie in einem Redwork Quilt Top verarbeitet, dass bringe ich zum Gilde Stand mit, ihr wisst dann sofort was ich meine.
Die Spitzengilde wird dieses Jahr auch wieder mit einem Stand auf der Kreativ Welt vertreten sein. Sehr nette und irgendwie auch „patchwork-nahe“ Mitstreiterinnen in Sachen Textilkulturtechniken. Nicht nur unsere „Weißen Frauen“ haben in Meiningen gezeigt wie sich auch Spitze in Quilt verarbeiten läßt. Eine der Abschlussarbeiten der Kursleiterin hatte Spitze ebenfalls zum Themar, ihr erinnert Euch?
Die Ladies der Spitzengilde haben auch Iby Lippold wieder eingeladen, sie bringt ihre Leidenschaft und ihr Know-How in Sachen Lunéville Stickerei mit. Elegante Tambourstickrahmen auf denen sie ihre Haute Couture Perlen und Pailletten Kreationen stickt, eine Sticktechnik die sie unterrichtet. Auch das eine durchaus hessische Kulturtechnik, mit sehr nahem Bezug zu Offenbach. In der Blütezeit der Offenbacher Textilproduktion haben über 500 Heimarbeiterinnen in Seligenstadt und der umliegenden Region bis in den Kahlgrund hinein den Flitter-, Perlen- und Paillettenstoffnachschub gehäkelt. Flitterkleider im Berlin der 20er Jahre stammten unter anderem auch aus Offenbach
Und dann sind da ja auch noch die Stände mit Perlen und Glitzersteinchen, auch die lassen sich sehr schön in Quilts verarbeiten. Das stellt eine Mitpatcherin aus meiner Hanauer Gruppe jedes Jahr wieder unter Beweis. Und vielleicht erinnert sich die eine oder andere auch an den wunderschönen rot weißen Quilt in der Ausstellung der polnischen Patchworkgilde 2019 in Dinkelsbühl. Ein roter, großer und sehr eleganter über und über gequilteter Zauberquilt mit kleinen „Glitzerpunkten“, Strasssteinchen und Silberperlen ganz dezent auf das Top genäht. Das hatte ‘was.
Eine Kreativtechnik die im Patchwork und oft auch in den ArtQuilts Anwendung findet ist ganz sicher der Stoffdruck, der Schablonen- und Stempeldruck. Davon wird es auf der Kreativ Welt einiges zu sehen und ausprobieren geben. Manchmal braucht es einfach ein bisschen Mut und ein über-den-klassischen-Patchwork- Horizont-hinausdenken. Wenn es auf Papier geht und schön ist warum sollten wir es dann nicht auch in Stoff umsetzen können.
Und jetzt oute mich mal als „Gadget Fan“, ich freu’ mich auch auf die Plotter Vorführungen. Ich habe einen in meinem Nähzimmer stehen und nutze ihn bisher hauptsächlich nur zum Papier (Hexagons lassen grüßen) und Folien schneiden (meine „Nähen ist wie zaubern können“ Nadelkissen sind damit dekoriert). Inkfusion habe ich noch nicht ausprobiert und wenn ich Glück habe, finde ich ja ein bisschen Zeit mich darüber auf der Messe zu informieren.
Last but not least hier
noch die reine Patchworklehre - auch eine paar wenige wirklich echte Patchwork-
und Stoffhändler mit zauberhaften Quiltstoffen werden vor Ort sein. Der Stöffchensucht
- und hier ist ausnahmsweise nicht der Äppler gemeint (Mitglieder der Patchworkgilde
Region Hessen wissen wovon ich spreche) - läßt sich frönen.
Es passt also alles...
"...In diesem Jahr ist auch die Patchwork Gilde Deutschland e.V. (Region Hessen) in Offenbach auf der Kreativ Welt vertreten. Unseren Stand findet ihr in Halle 3, Stand Nr 126. Gezeigt wird die Ausstellung der Patchkids: "Das Runde muss in das Eckige". Am Stand gibt es eine Mit-Nähaktion: Slow sewing - offen für Erwachsene und Kinder/Jugendliche, Anmeldung ist nicht erforderlich - und natürlich jede Menge Infos rund um Quilts, Patchwork und Textilkunst ....https://www.patchworkgilde.de ..."